/causa
sui_
Gestalten heißt also, es so oder so, oder auch ganz anders machen zu können. Doch erst mit dem Bewußtsein, das sich mit der formalen Veränderbarkeit auch neue begriffliche Positionen ergeben, macht Gestaltung Sinn.
Der Blick auf das Wesenhafte, das Eigentliche bleibt verborgen. Was wir tun können, ist die äußere Form zu betrachten, mit Analyse und Intuition, in Spiel und Experiment die Parameter von Gestaltung erproben um Sehgewohnheiten und kulturelle Hintergründe für Wahrnehmung zu verstehen. Die Welt ist gestaltbar.
MÜNCHEN, Juni 2017
Kunst machen ist nicht selbsterklärend. Sich vom akademischen Nimbus, dem Handwerksdünkel und dem Geniusquatsch frei zu machen gehört zum Einstieg, – dann wird klar, das einer Gesellschaft ohne Menschen, die sich für kulturelle und künstlerische Lebensentwürfe entscheiden, etwas Essentielles fehlt. Das Berufsbild ist prekär und am Rand der Gesellschaft verort. Verklärt und verkannt, verachtet und verehrt. Es ist eine komplexe und kontrastreiche Profession, die stets nach Annäherung sucht und doch erst durch Abstand zur Gesellschaft möglich wird.
Kunst fördern heißt den Mensch unterstützen und Freiräume schaffen, – Entfaltung und Entwicklung ermöglichen. Es heißt auch im Spannungsfeld der Interessengruppen ausgleichend zu wirken und Ziele gemeinsam zu erreichen.
BAMBERG, Januar 2021