Kunsttheorie


Durch ein kur­zes Stu­di­um der Kunst­phi­lo­so­phie, – um die Coro­na-Lock­downs mit etwas Sinn­vol­len zu ver­brin­gen, ent­stand die Mög­lich­keit das Hand­werks­zeug der Phi­lo­so­phie etwas bes­ser ken­nen zu ler­nen. Das, wor­in ich die bes­ten Über­ein­stim­mung von Theo­rie und per­sön­li­cher Erfah­rung als Kunst­schaf­fen­der fand sind im fol­gen­den kurz skizziert:

Sowie im Mär­chen »Des Kai­ser neue Kleider«

Laut Insti­tu­ti­ons­theo­rie (Dickie, An Insti­tu­tio­nal Ana­ly­sis, 1974; The Art Cir­cle. A Theo­ry of Art, 1984) ver­la­ger­te sich die Deu­tungs­ho­heit in eine hete­ro­ge­ne Grup­pe, deren Ein­fluss sich pri­mär auf die Aus­hand­lung des Markt­wer­tes von Kunst­wer­ken beschränkt, den Dis­kurs über Bedeu­tung und Qua­li­tät der Arte­fak­te nicht aus­rei­chend berücksichtigt.

Dickies Kunst­theo­rie impli­ziert zwar Han­dels- und Markt­me­cha­nis­men, die­se erwei­sen sich jedoch im gegen­wär­ti­gen Kon­text als nur bedingt geeig­net, um eine adäqua­te Annä­he­rung an das Poten­ti­al der Kunst­ar­beit zu ermög­li­chen. Der aktu­el­le wis­sen­schaft­li­che Dis­kurs soll­te sich viel­mehr auf die Ana­ly­se der Motiv­la­gen von Kunst­schaf­fen­den fokus­sie­ren, die the­ma­ti­sche Ver­or­tung künst­le­ri­scher Wer­ke sowie deren Umset­zung in den media­len Aus­drucks­for­men, um zu einer qua­li­ta­ti­ven Bewer­tung anhand intri­nis­ti­scher Merk­ma­le des Wer­kes zu finden.

+++ Text­aus­zug Wikipedia:

Die u. a. von Geor­ge Dickie ver­tre­te­ne Insti­tu­ti­ons­theo­rie der Kunst unter­schei­det sich von den tra­di­tio­nel­len Kunst­theo­rien dahin­ge­hend, dass in ihr das Wesen der Kunst nicht mehr in intrin­si­schen Merk­ma­len der Kunst­wer­ke gesucht wird. Ent­schei­dend sei viel­mehr, dass ein Gegen­stand von der Kunst­welt (art­world) als Kunst­werk aner­kannt wird. Mit dem von Arthur C. Dan­to gepräg­ten Ter­mi­nus Kunst­welt wird damit ein „insti­tu­tio­na­li­sier­ter Dis­kurs von Gründen“[31] bezeich­net, deren Teil­neh­mer die in der Kunst­sze­ne pro­fes­sio­nell invol­vier­ten Per­so­nen (Künst­ler, Kunst­theo­re­ti­ker, Kunst­his­to­ri­ker Kunst­samm­lern, Gale­ris­ten etc.) und Insti­tu­tio­nen (Muse­en, Ver­la­ge, Gale­rien, Kon­zert­sä­le, Film­fes­ti­vals, Kunst­zeit­schrif­ten etc.) sind.

Für die Insti­tu­ti­ons­theo­rie stellt der Kunst­sta­tus eine dem Objekt von der Kunst­welt zuge­schrie­be­ne Eigen­schaft dar. Gemäß die­ser Theo­rie kön­nen auch gewöhn­li­che Gebrauchs­ge­gen­stän­de (Rea­dy-mades) zu Kunst­wer­ken erho­ben wer­den. Über die Qua­li­tät des Kunst­werks ist damit noch nicht entschieden.

Da die Kunst­welt das Kri­te­ri­um für den Kunst­sta­tus eines Gegen­stan­des dar­stellt, kann sie sich in ihrem Urteil auch nicht irren. Neben die­ser Kon­se­quenz wird an der Insti­tu­ti­ons­theo­rie kri­ti­siert, dass die Fra­ge, wel­che Per­so­nen bzw. Insti­tu­tio­nen zur Kunst­welt gezählt wer­den kön­nen, unklar ist. Wei­ter­hin ist frag­lich, wann man davon spre­chen kann, dass ein Gegen­stand als Kunst­werk behan­delt wird. Muss er von einer Insti­tu­ti­on aner­kannt sein oder genügt es, wenn irgend­wann ein­mal eine belie­bi­ge Per­son den Gegen­stand als Kunst­werk betrach­tet? Wie ver­hält es sich außer­dem mit Gegen­stän­den, die bis­lang von der Kunst­welt nicht rezi­piert oder wie­der ver­ges­sen wurden?

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KWERFELDEIN, The­men der Fotografie

ARTENDA, data­ba­se for oppor­tu­ni­ties in art

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POSTMONDÄN, digi­ta­les Magazin

PERLENTAUCHER, Kul­tur­ma­ga­zin mit Presseschau

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