MUSEUM Vorab das Ausstellungsprogramm.
Mit der aktuellen Lektüre im Gepäck, – Geister der Gegenwart von Wolfram Eilenberger (ISBM 978–3‑608–98665‑5) und der Vorfreude auf die Arbeiten von Arnulf Rainer und Eduardo Chillida erreiche ich vor Öffnung des Museum Würth 2 die Hochebene bei Künzelsau. Umgeben vom Skulpturen steht der Museumsbau ikonisch in der weiten Landschaft. Überwältigt von der Klarheit des Bekenntnisses zur bildenden Kunst habe ich den Eindruck nicht in Deutschland mit seinen allgegenwärtigen Limits zu sein. Dahinter steht die einfühlsame und wertschätzende Liebe zur Kunst des Reinhold Würth.
Die Werke, besonders die Chillidas, haben mich so heftig abgeholt, das ich mit Inspiration erfüllt in den Skulpturen aus Alabaster, Stahl und den Papierarbeiten aufgegangen bin. Ich gestehe gerne einige Tage Zeit benötigt zu haben, um mich wieder zu sammeln, – um den Faden für meine eigenen Arbeiten wieder aufzunehmen.
Wohl auch deswegen, weil mit den Chillida-Skulpturen die Arbeiten von Arnulf Rainer auch meine Auffassung von Malerei weiter verrückt haben… so, als ob Ad Reinhards kühle Malinstruktionen mit Emotionen erfüllt worden wären. So hätte sich auch der intellektuelle Suprematist Kasimir Malewitsch eine Verschmelzung seiner Thesen mit der Kraft des Vitalen gewünscht, ohne in Widerspruch mit seinen Gedanken und denen von Ad Reinhardt zu geraten.
Für mich war es etwas Besonderes, diese Reise zur Kunstsammlung des Reinhold Würth und allemal eine Empfehlung wert. Erfrischend.