PROSA Die Tasse schwarzer Tee, die um fünf Uhr aufgegossen wird, bringt stets eine bessere Welt ans Licht, als die, in der ich zu sein glaube. Die aufgefächerten und lose platzierten Aspekte meiner Vorstellungskraft sammeln sich hinter mir und erhellen ein scharf gezeichnetes Bild von Identität, erwünschter Distanz und Erholung vom Tun und Lassen des Tages.
Den eigenen Ansprüchen zu genügen hingegen bleibt unerfüllte Erwartung, einzig die Vorstellung, der zu werden, der man gern sein möchte, trägt die schwer gewordene Zeit in den Abend mit seinen kleinen Fluchten und unverhofften Absenzen. Zurecht zur Kunst erhoben ist Tee trinken, alleine oder miteinander, stets eine selbstvergessene Freude.