Klassische Photografie

Heu­te sind die Pro­zes­se digi­tal, natür­lich auch in der Pho­to­gra­fie. Pho­to­gra­fie und auch Film spielt für Kunst­schaf­fen­de eine bedeu­ten­de Rol­le, sie ist das Medi­um, durch das alle Kunst­ar­beit durch muss um teil­bar zu wer­den. Das Ori­gi­nal ist nur noch Vor­la­ge für eine Pho­to­gra­fie? In den Screen-Medi­en löst das Bild sich von der Wirk­lich­keit ab, es wird mehr und mehr zum Äqui­va­lent der Wirk­lich­keit – mit beob­acht­ba­ren Fol­gen. Die nächs­te Stu­fe der Gleich­set­zung mit Rea­li­tät wird bereits durch KI-gene­rier­te Bild­in­hal­te befeuert.

Pho­to­gra­fie als Kunst­form, – nicht die digi­ta­le Tech­nik ist gemeint, ist die klas­si­sche ana­lo­ge Pho­to­gra­fie. Wir hat­ten sie nie ganz auf­ge­ge­ben und seit eini­gen Jah­ren ist im Ate­lier­haus wie­der ein Labor für SW ein­ge­rich­tet. Mit his­to­ri­schem Ver­grös­se­rer und eini­gen rein mecha­ni­schen Mit­tel­for­mat­ka­me­ras. Erst die Mög­lich­keit ohne die schäd­li­che Che­mie Nega­ti­ve zu ent­wi­ckeln und Abzü­ge zu erstel­len, gab den Aus­schlag die ana­lo­ge Tech­nik als bild­ge­ben­des Ver­fah­ren wei­ter­hin zu nutzen.

Die Kom­ple­xi­tät und Vari­anz des Medi­um wür­de den Rah­men der Aus­füh­run­gen hier spren­gen, zumal es anti­qua­risch und ver­mehrt auch wie­der neu Lite­ra­tur zum The­ma der klas­si­schen Pho­to­gra­fie gibt. Trotz­dem ist der Hin­weis auf Peter Slo­ter­di­jks »Wer noch kein Grau gedacht hat«, S. 166–169 wich­tig. Er begrün­det die Aut­ho­ri­tät der frü­hen Schwarz­weis­s­pho­to­gra­fie durch den Weg­fall der Far­big­keit, der eine Schu­lung des Sehens aus­löst. Seit der Imple­men­tie­rung leis­tungs­star­ker Digi­tal­ka­me­ras in Mobil­pho­nes, sei der Preis für die All­tags­farb­pho­to­gra­fie eine zen­tri­fu­ga­le geis­tes­läh­men­de Ten­denz. Er beschreibt die Digi­tal­pho­to­gra­fie als infla­tio­när, bedeu­tungs­los und ein Trick­sys­tem der Manipulations‑, Verschönerungs‑, Verführungs‑, und Über­re­dungs­zo­ne. Dar­über­hin­aus sind die all­ge­mei­nen Aus­füh­rung zur Pho­to­gra­fie in phi­lo­so­phi­sche Kon­tex­te der Psy­cho­lo­gie und Kul­tur­theo­rie ein­ge­bet­tet und erfri­schend anders als die übli­chen Innen­an­sich­ten. (ISBN 978–3‑518–43068‑2, Suhrkamp)

Rezep­te für die Negativentwicklung
Die Grund­stof­fe Ascor­bin­säu­re und Soda sind auch für die Ent­wick­lung der Abzü­ge zu gebrauchten.