Seit­dem Frei­heits­gra­de erreicht und gro­ße Lebens­zie­le rea­li­siert sind, wird der Blick frei auf Fra­gen, für die es eine unbe­stimm­te Anzahl von Ant­wor­ten geben kann. Fra­gen die nicht neu sind, viel­leicht an den Start der Pro­fes­si­on erin­nern, aber heu­te in einer von Erfah­run­gen gepräg­ten Situa­ti­on mit weit­aus grö­ße­rer, weil end­gül­ti­ger Trag­wei­te ver­se­hen sind. So wird aus der For­mu­lie­rung „Was willst Du ein­mal wer­den?‟ ein „Was ist aus Dir gewor­den?‟ und was jetzt? Naja,Dr. Faus­tus ergibt sich der Magie, Har­ry Hal­ler betritt Räu­me ohne Wie­der­kehr, Kapi­tän Nemo und sei­ne Nau­ti­lus wer­den in den Mal­strom gezogen.

Beson­de­res Licht fällt auf Din­ge, die mit dem Bewusst­sein für Unwie­der­hol­bar­keit getan wer­den. Es ist eine star­ke Inten­si­tät, die durch die bemes­se­ne Zeit wirkt, die im Tau­mel der frü­hen Jah­re nur durch die Kunst selbst ein­drang. Dem Unmaß der Zeit zu ent­flie­hen scheint mir das pro­ba­te Mit­tel zu sein, um den beschrit­te­nen Weg wei­ter zu erfor­schen und mit den Mit­teln der Kunst und Phi­lo­so­phie zu neu­en Ver­wirk­li­chun­gen zu kom­men. Inter­es­sant wird es sobald Erlern­tes ver­ges­sen, Glau­bens­sät­ze und Gel­tungs­drang abge­legt sind. 

Netz, virtuelle Skulptur, AR File eingebettet, 2023

Wahr­schein­lich ist die Zeit kein Faden, der von einem Anfang zu einem Ende reicht, son­dern, weil mit dem Raum ver­quickt, vor­stell­bar als ein Geflecht ist, das, indem es sich win­det, sei­ne Rück­sei­te durch die Vor­der­sei­te zeigt. So scheint das Ges­tern dem Mor­gen näher, als die Gegen­wart. Hier & Jetzt bleibt ent­ge­gen des sta­tisch anmu­ten­den Arbeits­ti­tel im Fluß. Wei­ter­hin ver­su­che ich für mich Neu­es, bestehe die Aben­teu­er der Stil­le, tei­le Äpfel in gute Stü­cke und dich­te Stei­nen, Land­schaf­ten und Unbe­kann­ten stets Glaub­wür­di­ges an.◼︎

☮︎ Ad Freundorfer

 

 

 FREIE STUDIEN

Ein auto­bio­gra­fi­scher Streif­zug, 20 Seiten

Lese­pro­be
„So kom­men sie doch rein und stel­len ihre Tas­se auf den Tisch. Machen Sie es so, wie sie möch­ten, aber nicht so wie die ande­ren, oder ich. Fort­an kön­nen sie es dann so machen.« Ja, das ist ein Kon­zept, so wer­den Kunst­schaf­fen­de aus­ge­bil­det. Eine Anlei­tung, die nicht viel mehr als die Auf­for­de­rung ist, Sinn und Form selb­stän­dig zu erschlie­ßen. Doch zunächst ist es ein­fa­cher etwas Dyna­mik in das The­ma zu brin­gen, indem ein wei­te­rer schwer zu umfas­sen­der Begriff ins Bild gesetzt wird. Zeit als Wirk­kraft setzt Pro­zes­se frei, die Bewe­gung in die­ses sta­ti­sche Duett bringt…‟ …