Die Zeit ist vorbei, als Kunstschaffende ohne Honorar Ausstellungen bestückten, weder Aufwand noch Kosten scheuten ihre Artefakte wohlfein präsentabel zur Zwischennutzung im Leerstand oder gar in Galerien und Kunsthallen zeigten. Der Produktgedanke und die Aussicht auf kostendeckenden Abverkauf, einen löblichen Artikel in der Tageszeitung, oder gar anerkennende Worte reicht heute nicht mehr.
Seit Insta & Co die Kreativbubble leer saugen hat sich die Sache mit der Wertschöpfung ohnehin erledigt. Einzige Profiteure sind steuerbefreite Konzerne, die hemmungslos Alles was nur digitalisierbar ist in ihren Timelines verschwinden lassen. Ich, für meinen Teil habe mich schon am Anfang meiner Karriere vom Publikum jeglicher Couleur frei gemacht, um, – und das ist die Logik dahinter, auch selbst frei zu werden in dem was als Kunst gedacht und gemacht werden kann. Eine Orientierung am Geschmack der Rezipienten, nein – geradezu ein abwegiger und kontraproduktiver, aber durchaus populärer Ansatz für Artworker.
Nun, ist ja klar, Feedback ist immer schön, oft ein Korrektiv, konstruktiv und als Hilfestellung gemeint. Aber wer würde sich schon von Laien und Profiteueren in jedem nur erdenklichen anderen Beruf und vielmehr – hier eher einer Berufung als Beruf, die Meinung sagen lassen? So vom Gängelband gelassen, erwachsen wieder die Verbindungen hin zu den Bereichen, die mit Kunstarbeit ausgelotet werden können.
Es ist ein ozeanisches Gefühl sich aus diesem dysfunktionalem System zu lösen, das Produktionismus und Vermarktung als Kriterien etabliert hat und letztlich zu einer Instrumentalisierung von Kunst führt die Fehlentwicklungen und Mißstände mitverursacht und stabilisiert.