Zu Dir

GLOSSE Zu dir, zu dei­nen Eigen­ar­ten und ver­we­ge­nen Spleens. Schon seit län­ge­rem brüs­test du dich damit, Ant­wor­ten auf nicht gestell­te Fra­gen zu geben und fin­dest die meis­ten Berühmt­hei­ten der bil­den­den Kunst und der Film­bran­che lächer­lich. Dage­gen schätzt du tech­ni­sche Illus­tra­ti­on, Zir­kus­pla­ka­te und Auf­kle­ber für Obst und Gemü­se. Latei­ni­sche Sprü­che, gut gebun­de­ne Bücher und beson­ders Fotos von Unbe­kann­ten, denn du etwas andich­ten kann.

Du träumst von lee­ren Sta­di­en, von Namen für Far­ben die tref­fend und emo­tio­nal sind, von Ari­en die rich­tig geschmet­tert wer­den, vor­treff­li­chem fran­zö­si­schen Käse und Krie­gen, die mit einem Wett­es­sen der Staats­chefs ent­schie­den wer­den. Schön reden was dir gefällt, machen was du willst, unge­ra­de Zah­len als sol­che behan­deln und aus­ser dir sein, wenn es die Lage erfor­dert. Lachst ger­ne an der fal­schen Stel­le und schlägst gut gemein­te Rat­schlä­ge in den fri­schen Wind. 

Gebil­de­ten gibst du ger­ne den Künst­ler, das kürzt die Kon­ver­sa­ti­on ein, sagst du. Erklärst Hüh­nern wie Eier zu legen sind und bringst Fischen bei Inter­es­se schwim­men bei. Sitzt ger­ne am offe­nen Feu­er und läufst, wenn mög­lich in Krei­sen und Schlau­fen durchs Haus, schnei­dest Äpfel sehr bewußt in gute Stü­cke, ver­bes­serst stän­dig dei­ne Fähig­kei­ten beim Nüs­se kna­cken. Am spä­ten Nach­mit­tag ver­schwin­dest du mit einer Tas­se Tee und machst nichts.