Bildhauen gehört zu den Grundfertigkeiten der Menschheit in allen Kulturen. Stein als Schiff durch die Jahrtausende schafft Kontinuität und ein beständiges Archiv. Dabei wurde mit steinernen Artefakten überwiegend repräsentiert und regiert, weniger die Freiheit erkämpft. Zu den klassischen Materialien der Bildhauerei gehören weiter noch Metal, Holz, Ton, Gips, Beton, Glas, Kunststoffe. Alle eint die Eigenschaft der Bearbeitbarkeit und das eine Form als Ergebnis einer Transformation gehalten wird. Jedes Material hat spezifische Eigenschaften und verlangt eine adäquate Formgebung. Besonders spannend sind unorthodoxe Experimente wie zum Beispiel Gips und Zement zu mischen oder das Termit-Schweissverfahren, mit dem sich aus Rostpulver und Aluminiumgries Eisen erstellen läßt.
In allen Prozessen der Umformung entstehen neben dem Artefakt weitere Produkte des Tun. So gesehen gibt es zu jeder subtraktiven Skulptur eine Menge abgetragenen Materials das zeitgleich entsteht. Hier ließen sich interessante Fragen zum protomentalen Aspekt der Materie stellen. Weitere Erkundungen wert sind weiche und transparente Materialien, die aus Glycerin, Gelatine und Isopropanol erstellt am Ende meiner Experimente mit für Skulpturen geeigneten Materialien steht.